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Weihnachtsseite - > Weihnachtsgeschichten -> Palmen, Meer, es weihnachtet sehr!

Ruth erzählt von ihrem ersten Weihnachtsfest in Ägypten

 

 

Palmen, Meer, es weihnachtet sehr

eine Weihnachtskerze

Eigentlich wollten wir in diesem Jahr kein Weihnachten feiern.
Aussteigen aus dem sentimental melancholischen Pflichtharmonie-Scheinheiligkeits Zwangsgekuschel.

Also buchten wir kurz entschlossen drei Wochen Rotes Meer.
Eine ruhige Zeit in unserem Lieblingshotel Menaville in Safaga.
Ägypten, ein islamisches Land, da würden wir verschont vom Weihnachtsrummel.

Vorsichtshalber hatte ich eine Weihnachtstischdecke, Weihnachtsservietten und ein paar Weihnachtslieder mit im Gepäck.
Man könnte ja nicht wissen.

Eine Woche vor dem großen Fest wurde das Hauptrestaurant und die Hotelhalle festlich geschmückt.
Ein großer Christbaum in Plastik, üppig behangen, eine Berglandschaft mit Krippe, Maria und Josef und Christkind, Girlanden.
Wunderschöne blühende Weihnachtssterne wurden in die Hotelhalle gebracht und auch draußen im Garten die Wege damit eingesäumt.
Sie wachsen da in freier Natur und sind herrlich anzusehen.
Na ja, dachten wir, die machen halt für die europäischen Gäste etwas Weihnachtsdekoration.

Wir hatten uns, gemeinsam mit anderen Weihnachtsflüchtigen, zu einer netten Truppe geschart und jede Menge Spaß zusammen.
Am Morgen des hl. Abends lagen wir wie jeden Tag nach dem Frühstück am Strand, plantschten im Wasser und wollten uns danach auf einen Kaffee an der Beachbar treffen.

Doch was war das?
auf einmal schallte: Oh du fröhliche, oh du selige, und über den Strand.
Oh nöö, da hatte das ansonsten sehr nette Animationsteam wohl Heimweh.
Am Strand entstand Unruhe.
Irgend etwas war da los.
Auch wir erhoben uns von unseren Liegen. Und staunten nicht schlecht.
Von der Anlegestelle der Tauchboote kam ein kleines Beiboot angeschippert.
Da standen der Nikolaus und ein Engel auf dem Boot.
Sie nahmen direkten Kurs auf den Strandabschnitt, wo wir standen.
Die Gäste kamen angelaufen und wir warteten gespannt, was nun passiert.
Es war etwas Wellengang und zu aller Freude wurden Engelchen und Nikolaus kräftig durcheinander gewirbelt.

Das Boot wurde auf den Strand gezogen und Nikolaus-Engel-Gästekarawane wälzte sich kichernd und fröhlich durch den Sand.
Bei der Beachbar dann wurden die Kinder von dem hl. Pärchen beschenkt.

Beim Mittagessen gab es die zweite Überraschung.
Das Restaurant war geschlossen und wir wurden in ein riesiges orientalisches Festzelt geleitet.
Es hieß, dass dieses Zelt für Sylvester sei und das Restaurant general geputzt wird.
Und wir wurden gebeten, doch um 19:00 in der Lobby zu sein, es gäbe einen kleinen Umtrunk.

Am Abend versammelten wir uns.
Tja, auch die Weihnachtsverweigerer standen nun alle festlich gekleidet in der Lobby.
Das Hotel war ausgebucht. Franzosen, Russen, Polen, Österreicher, Deutsche und auch viele ägyptische Familien waren versammelt, um gemeinsam hl. Abend zu feiern.
Nach Glühwein und Häppchen wurden wir entlang eines mit Fackeln beleuchteten Weges zum Strand geleitet.
Dort war doch tatsächlich eine lebende Krippe aufgebaut.
Maria und Josef waren zwei Zimmerboys. Esel und Schafe standen da und ein Pferd.
Es gab ein großes Lagerfeuer und Vorführungen mit Pferden. Zum Schluss war ein Feuerschlucker am Werk. Der hat dann das "Feuerwerk" entzündet, so dass wir alle "merry Christmas" lesen konnten.

Von den Köchen, die mit Kochlöffeln auf Töpfe schlugen, wurden wir zum Restaurant begleitet.
Dort war alles festlich aufgedeckt.
Mit Kerzengestecken geschmückte Tische, die Kellner im Nikolausgewand und lachenden Gesichtern.

Weihnachten in Ägypten

Es gab ein traumhaftes Buffet.
Jede Menge kunstvoll geschnitzter Gemüsefiguren.
Ganze Meerszenen aus Butter verzierten die Leckereien.
Da waren wahre Künstler am Werk.
Nach dem köstlichen Weihnachtsdinner gab es dann Bauchtanz vom Feinsten. Auch der Tanori Tänzer, der sich unermüdlich um sich selber dreht, im prächtigen Gewand und dabei die Stationen des Lebens darstellt, dürfte nicht fehlen.
Wir klatschten und tanzten mit.
Egal welche Nationalität, wir hatten jede Menge Spaß und Freude.
Am Ende des Weihnachtsabends waren wir irgendwie verbunden.
Wie eine große Familie.

Da fühlten wir, die eigentlich nicht feiern wollten, was Weihnacht eigentlich bedeutet.
Zeit miteinander, Respekt, Nächstenliebe.
Ganz ohne Geschenke, mit viel lachen und Spaß.

Wir erfuhren hinterher, dass die ägyptischen Gäste extra anreisen, um mit uns Christen gemeinsam Weihnachten zu feiern.
Denn es wird hier jedes Fest, egal ob christlich oder islamisch, gemeinsam gefeiert.
Und man freut sich mit den jeweils anderen über die Feierlichkeit.

Ruth am 14.12.2016

 

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Weihnachten in Ägypten - das Buffet